Orthopädie: Frakturen – Wissen aufgefrischt 2. Teil

Orthopädie: Frakturen – Wissen aufgefrischt 2. Teil
Orthopädie-Frakturen- Wissen-aufgefrischt 2. Teil - Pflege Liebe Zeitschrift

In der Orthopädie und Chirurgie sind Frakturen Alltag. Für alle Pflegekräfte, die in anderen Fachbereichen tätig sind, dient dieser Beitrag zur Wissensauffrischung in Bezug auf das Thema Frakturen.

Orthopädie: Zwei Behandlungsansätze der Fraktur

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Im Hinblick auf die Behandlung von Frakturen, sowohl in der Orthopädie wie auch in der Chirurgie, gibt es zwei grundsätzliche Behandlungsansätze.

Dies sind einmal die konservative Therapie und die operative Behandlung.

Hierbei wird der von einer Kontinuitätsunterbrechung betroffene Knochen mithilfe eines Gipsverbandes (heutzutage in der Regel mittels Kunststoffverband) oder mithilfe einer Orthese ruhiggestellt.

Bei komplizierten Frakturen wird ein operativer Therapieansatz gewählt.

Fraktur mittels Osteosynthesen stabilisieren

Hierbei kommen Stabilisierungsverfahren und Osteosynthesen wie beispielsweise die in der Chirurgie häufig anzutreffender Schraubenostheosynthese, die Marknagelosttheosynthese, die Plattenosteosynthese, der bekannte Fixateur externa oder dynamische Schraubensysteme wie der proximale Femurnagel zur Anwendung.

Bei Frakturen, die durch ein Polytrauma entstehen, bei verschobenen Frakturen der Gelenke, bei Frakturen des Beckens sowie bei instabilen Wirbelkörperfrakturen und offenen Frakturen werden Osteosynthesen verwendet.

Sonderfall: Frakturkrankheit

All jenen, die im Bereich der Seniorenpflege oder ganz speziell im Altenheim tätig sind, wird schon einmal der Begriff der Frakturkrankheit über den Weg gelaufen sein.

Der Arzt versteht hierunter all jene Folgeerkrankungen, die nach einer zeitlich sehr langdauernden Immobilisation aufgrund eines primären Frakturereignisses entstehen.

Die Frakturkrankheit ist einerseits durch eine deutliche Funktionseinschränkung der Gelenke gekennzeichnet, sowie durch Atrophie und Dystrophie der Muskulatur sowie der Haut.

Auch Entzündungen, Schmerzen wie sie beispielsweise beim Morbus Sudeck anzutreffen sind, finden sich als Symptom der Frakturkrankheit. Der letztgenannte Punkt wird auch Algodystrophie genannt.

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Ziel: narbenfreie Ausheilung

Eine Fraktur heilt im günstigsten Falle narbenfrei aus.

Ziel der Frakturbehandlung ist die vollständige Wiederherstellung der Funktionalität.

Als Grundvoraussetzung für eine effektive Behandlung der Fraktur muss bei verschobenen Knochen diese in die entsprechende Reposition gebracht werden.

Es muss eine gute Durchblutung des Frakturareals gewährleistet werden und die Frakturstelle muss die Möglichkeit der Ruhigstellung erhalten.

In der Kinderheilkunde werden Knochen sehr häufig konservativ behandelt.

Die Heilungsphasen des Knochens

Die Heilung des Knochens erfolgt in vier Phasen.

Die erste Phase wird als Entzündungsphase bezeichnet und weist einen Zeitraum von einer bis zu vier Wochen auf.

In dieser Zeit bildet sich das Frakturhämatom vollständig aus.

In der Granulationsphase, die von der dritten bis achten Woche dauert, kommt es zur Neubildung von Granulationsgewebe.

Der Kallus bildet sich von den Bruchenden ausgehend zum zentralen Knochenbereich.

Es bilden sich Osteoblasten.

Osteoklasten bauen nekrotisches Gewebe des Knochens ab.

Die dritte Phase kennzeichnet die Kallushärtung.

Diese Phase dauert von etwa der sechsten Woche an bis zu vier Monaten.

Der Knochen erfährt hierbei seine Remineralisierung.

In der sogenannten Remodelingphase (etwa vom dritten Monat des Frakturereignisses aus gerechnet, bis hin zum 24. Monat) erfolgt ein Umbau des Geflechtsknochens hin zu einem Lamellenknochen.

Welche Erfahrung haben Sie in ihrem Berufsalltag als Pflegekraft mit den Beahndlungsverfahren der Fraktur außerhalb der Chirurgie oder Orthopädie gemacht?  – Wir freuen uns sehr auf Ihre Zuschriften per eMail an Post@Pflege-Liebe.de.

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