Ordensschwestern haben lange Zeit die Pflege in Deutschland dominiert.
Mit dem Rückgang der Eintritte in die unterschiedlichen katholischen Orden nahm auch die Zahl der Ordensschwestern ab.
Gleichzeitig stieg die Anzahl der weltlichen Pflegekräfte. Wie hängt der Pflegenotstand mit den Ordensschwestern zusammen?
Ordensschwestern: Verschwunden und vermisst

Als Ordensschwestern noch aktiv in die Pflege beziehungsweise den Stationsdienst eingebunden waren, war der Begriff des Pflegenotstandes nicht existent.
Mit der zunehmenden Entfremdung von der Kirche gingen die Eintritte in die einzelnen Orden zurück und die Ordensschwestern wurden immer weniger.
Die letzten Ordensschwestern wurden in vielen Krankenhäusern in den 1990 er Jahren gesehen.
Seitdem sind sie nahezu nicht mehr in Kliniken und anderen Pflegeeinrichtungen anzutreffen. Es lässt sich somit sagen, dass der Pflegenotstand auch damit zusammenhängt, dass die aus reiner Nächstenliebe tätigen Ordensschwestern verschwanden und damit die Kommerzialisierung der Pflege ihren Lauf nahm.
Emanzipation der Pflege als Resultat
Gleichzeitig begann aber auch die Emanzipation der Pflege, denn bis dato hatte die Pflege einen reinen dienenden Charakter, ohne in bare Münze aufgewogen zu werden und dies galt auch in Bezug auf die Beziehung zu der Ärzteschaft.
Für die Pflegewissenschaften und auch die historischen Wissenschaften stellt somit der Rückgang der Ordensschwestern und der kausale Zusammenhang mit dem zunehmenden Pflegenotstand ein interessantes Betätigungsfeld dar.
Verbunden mit den politischen Entscheidungen unter Norbert Blüm, der die Abwendung der Kranken-und Altenpfleger von der Nächstenliebe hin zu einem rein kommerziellen Marktfaktor einleitete, lässt sich auch dahin gehend ein Zusammenhang herstellen, als das noch in den 1980 er Jahren zum Teil lange Wartelisten für die Ausbildung der Krankenpflege vorhanden waren, und die Auszubildenden teilweise aus anderen Bundesländern kamen, um ihren Traumberuf zu erlernen.
Auswirkungen politischer Entscheidungen aus dem Jahr 1994 noch heute spürbar
Die heutige Situation offenbart hingegen, was politische Entscheidungen für mittelfristige und langfristige Auswirkungen haben können.
Gleichzeitig wird dadurch aber auch deutlich, dass der Wandel der Gesellschaft und die Abwendung von der Kirche zugleich auch zu sozialer Kälte führt.
Dies mag eine gewagte These darstellen, aber solange diese durch die Pflegewissenschaften oder die historischen Wissenschaften nicht widerlegt wird, hat sie ihre Daseinsberechtigung und wenn nur als Ansporn zur Durchführung entsprechender Forschung und Beweis des Gegenteils.
In jedem Fall bedeutet der Wegfall der kirchlichen Schwestern für die Pflege eine erschwerte Situation, deren Folgen die gesamte Gesellschaft zu spüren bekommt.
Welche Erfahrungen haben Sie als Pflegekraft noch mit Ordensschwestern gemacht? Senden Sie uns eine eMail an Post@Pflege-Liebe.de.
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