Ist eine Pflege, notwendig oder nicht?
Aktuell bilden sich immer mehr Pflegekammern.
Ob in Schleswig-Holstein, Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz, entweder sind die Pflegekammern bereits gegründet worden oder befinden sich in der Gründungsphase.
Zahlreiche Pflegekräfte demonstrieren hingegen gegen die Pflegekammern. Warum ist das so? Ist eine Pflegekammer, notwendig oder nicht?
Und ist eine Pflegekammer, sinnvoll oder nicht? Dieser Frage geht der folgende Beitrag nach.
Pflegekammer: Vorbild Großbritannien

Während in anderen Ländern wie beispielsweise Großbritannien eine Pflegekammer längst etabliert ist, stellt die Konstitution derselben in Deutschland gerade ein aktuelles Thema.
Eines der Hauptargumente für die Pflegekammer stellt einerseits die Qualitätssicherung, andererseits aber auch eine bessere Lobby für die Pflegekräfte dar.
Insbesondere in Großbritannien besitzt die Pflege in der Gesellschaft einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland.
Dort besitzen Pflegekräfte nicht nur mehr Kompetenzen und die Möglichkeit, eigenverantwortlicher zu arbeiten als in Deutschland, auch bedeutet die zwangsweise Pflicht zur Registrierung, dass nur gut ausgebildetes Pflegepersonal eingesetzt werden darf.
In Großbritannien ist beispielsweise der Kompetenzbereich der Pflegekräfte viel größer als in Deutschland.
Die Pflegekammer soll in Deutschland nun zu einer ähnlichen Steigerung der Akzeptanz des Pflegeberufs führen wie in Großbritannien.
Gleichzeitig soll dadurch die Lobby des Pflegeberufs steigen. So jedenfalls der Grundgedanke.
Pflegekammer: Zwangsmitgliedschaft wird kritisiert
Wie aber sieht die Realität aus? Kritiker wenden insbesondere ein, dass es eine Zwangsmitgliedschaft für die Kammern geben soll.
Das Gegenargument hier zu kann jedoch nur lauten, dass beispielsweise ein Rechtsanwalt auch nur dann zugelassener Rechtsanwalt ist, wenn er der entsprechenden Kammer angehört, ähnliches gilt für Handwerker und für Ärzte oder Architekten.
Insofern ist dies ein vorgeschobenes Argument.
DBfK und seine quasi Monopolstellung
Was jedoch kritisch beäugt wird, ist die Tatsache, dass der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) als Lobbyvereinigung quasi eine Art Monopol in Bezug auf die Rahmenbedingungen die in den Kammern gelten, haben soll.
Dies grenzt andere mögliche in Konkurrenz zum DBfK stehende Berufsverbände aus.
Gleichzeitig kann der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) damit die Rahmenbedingungen der Kammern quasi diktieren.
Auch wird von den Gewerkschaften kritisiert, dass die Kammern quasi eine Art Gewerkschaftsersatz darstellen sollen.
Demonstrationen gegen Pflegekammern werden zahlreicher
Sind die Pflegekammern also notwendig oder nicht?
Mittlerweile gibt es Demonstrationen von Pflegekräften, die sich gegen die Einrichtung der Kammern und Zwangsmitgliedschaft in den Pflegekammern wenden (siehe eingebettetes Video).
Die Pflegekammer kann durchaus Vorteile mit sich bringen, sie kann jedoch (wie es typisch für Deutschland ist) auch zum bürokratischen Rohrkrepierer werden.
Andererseits bietet die Pflegekammer, die Möglichkeit und gleichzeitig auch die Notwendigkeit, für die im Beruf tätigen Pflegekräfte Fortbildungsstandards zu formulieren und gleichzeitig die beruflichen Kenntnisse regelmäßig abzufragen.
Andererseits bietet die Kammer für die Pflegenden die Möglichkeit von Qualifizierungsmöglichkeiten und auch die Möglichkeit einer besseren Vertretung des Pflegeberufes in der Öffentlichkeit.
Fazit: Pflegekammer ist notwendig, löst Pflegenotstand aber nicht
Insofern mag es für die ein oder andere Pflegekraft zwar unbequem sein, sich stetig fortzubilden und auch entsprechende Qualitätsstandards aufzufrischen, für die Steigerung der Pflegequalität bedeutet die Pflege, ebenso ein Fortschritt wie für die Vertretung der Pflege gegenüber anderen Berufsgruppen und damit auch eine Steigerung der Akzeptanz des Pflegeberufs in der Gesellschaft.
Was die Pflegekammer jedoch keineswegs schaffen kann, ist die Beseitigung des gravierenden Personalnotstands in der Pflege.
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