Pflegeberufe sind für Jugendliche nur wenig attraktiv. In der jüngsten Diskussion um die Beseitigung des Pflegenotstandes sei an eine Studie der Universität Bremen erinnert.
Pflegeberufe haben bei jungen Menschen ein schlechtes Image

Die Studie ist zwar schon etwas älter, (2009) dennoch hat sich, wie jüngste Zahlen zeigen, an der Aussagekraft dieser Studie nur wenig geändert.
Demnach haben Pflegeberufe auch 2018 bei vielen Jugendlichen nicht nur ein schlechtes Image, sondern sie gelten auch im Hinblick auf die beruflichen Perspektiven als nur wenig attraktiv.
Pflegeberufe bei Jungen besonders unbeliebt
Von den Schülern eines Gymnasiums können sich nach Angaben der Studie der Universität Bremen nur 3,4 % der Jugendlichen vorstellen, einen Pflegeberuf zu ergreifen.
An Realschulen sind es lediglich 5,3 % und an Hauptschulen zumindest 11,4 % der Schüler/innen, die sich für einen Pflegeberuf interessieren.
Immerhin 10,4 % der Mädchen an den allgemeinbildenden Schulen ließen sich laut der Studie für den Pflegeberuf begeistern, bei den männlichen Schülern lag der Anteil bei lediglich 1,9 %.
Eltern transportieren Negativimage an Kinder weiter
Die Hauptgründe für das schlechte Image der Pflegeberufe bei den Jugendlichen liegen mitunter darin, dass auch bei der Generation der Eltern ein negatives Image des Pflegeberufs vorliegt.
Die Forscher vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen sahen hierin eine der Hauptgründe dafür, warum der Beruf bei den Schülern so schlecht ankommt.
Pflegeazubis sind mit Berufswahl fast zu 100 Prozent zufrieden
Zudem sind viele Schüler auch nur unzureichend über die Pflegeberufe informiert, so das Ergebnis der damaligen Studie. Hier gibt es seit einiger Zeit, insbesondere vom DBfK, Anstrengungen, eine Imagekampagne für die Pflege zu organisieren.
Interessant ist, dass bei den Jugendlichen, die sich in einer Ausbildung in einem der Pflegeberufe befinden in der damaligen Studie 94,4 % angaben, erneut den Beruf ergreifen zu wollen, würden sie noch einmal vor die Wahl gestellt.
Insgesamt wurden für die Studie, die im Auftrag des Norddeutschen Zentrums zur Weiterentwicklung der Pflege durchgeführt wurde, 850 Personen befragt.
Pflegenotstand droht auch zukünftig
Im Hinblick auf den Personalmangel in der Pflege lassen diese Zahlen jedoch für die Zukunft Schlechtes erahnen.
Selbst wenn sich diese Zahl in neuerlichen Studien leicht verbessern sollten, bedeutet dies, dass die Lücke im Bereich des zur Verfügung stehenden Pflegepersonals im Verhältnis zu den steigenden Zahlen an Pflegebedürftigen dennoch immer größer wird.
In diesem Zusammenhang helfen auch keine Versprechen der Regierung, 8000 Stellen in der Pflege neu zu schaffen, wenn diese lediglich auf dem Papier existieren und weder die Schulen ihre Klassen mit Auszubildenden in der Pflege voll bekommen, noch bereits jetzt schon offene Stellen in ausreichendem Maße besetzt werden können.
Die Studie der Universität Bremen können Sie hier kostenlos downloaden.
Welche Erfahrung haben Sie in ihrem Berufsalltag als Pflegekraft mit dem Image der Pflege gemacht? – Wir freuen uns sehr auf Ihre Zuschriften per eMail an Post@Pflege-Liebe.de.
Abonnieren Sie unseren Newsletter. Immer aktuell über News aus der Pflege informiert. Und als Abonnent unseres Newsletters können Sie jede Woche interessante Preise gewinnen. [wysija_form id=“1″]
Leave a Reply