Abwerbeprämien: DBfK kritisiert Arbeitgeber

Abwerbeprämien: DBfK kritisiert Arbeitgeber
Abwerbeprämien: DBfK kritisiert Arbeitgeber - Pflege Liebe Zeitschrift

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisiert die Praxis der Abwerbeprämien. Was hat es damit auf sich?

DBfK: Statt Abwerbeprämien mehr in Personal investieren

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Der DBfK fordert die Arbeitgeber dazu auf, statt hohe Summen Abwerbeprämien zu bezahlen, mehr Geld in das bereits vorhandene Personal zu investieren.

Insbesondere weil Pflegefachpersonal unter den teilweise unzumutbaren Arbeitsbedingungen leiden, wechseln diese dann häufig den Arbeitgeber oder gehen in Teilzeit beziehungsweise wechseln den Beruf komplett.

Durch den gravierenden Personalmangel in den Einrichtungen der Gesundheitspflege gehen zahlreiche Arbeitgeber dazu über, teilweise Prämien von 8000 Euro wie beispielsweise in München, zu bezahlen.

Der DBfK positioniert sich hier sehr deutlich und sagt: „Wir verurteilen diese Praxis der Abwerbung von Pflegefachpersonen.

Hier wird das Syndrom behandelt, aber das Problem nicht gelöst.“

Diese Aussage stammt von der Geschäftsführerin des DBfK, Dr. Marlies Biederbeck.

Bessere Bezahlung statt hoher Prämien gefordert

Weiter sagte Biederbeck, dass die Maßnahmen der Prämien lediglich kurzfristige Lösungen im Sinne von kurzfristigen Umschichtungen im Bereich des Personalwesens darstellen würden.

Stattdessen müssten die Pflegeeinrichtungen mehr für eine dauerhafte Personalbindung unternehmen und insbesondere den Beruf insgesamt attraktiver gestalten.

Die Sichtweise des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe orientiert sich auch daran, dass in den Pflegeberufen die Bezahlung grundsätzlich geringer ist als in anderen Branchen.

Statt das Geld in hohe Abwerbeprämien zu stecken, sollte das vorhandene Personal stattdessen besser bezahlt werden, so der DBfK beziehungslose Dr. Biederbeck.

Prämien sollen Fallkostenpauschalen retten

Kliniken und stationäre Pflegeeinrichtungen wollen häufig durch die Zahlung von Prämien verhindern, dass Betten gesperrt werden, ganze Abteilungen geschlossen werden müssen oder aber Operation verschoben werden müssen.

Letztlich geht es also darum, die vorhandenen Fallkostenpauschale zu erhalten, koste es, was es wolle.

Letztgenannter Satz ist dabei wörtlich zu nehmen. Solange sich aber an der Situation der Pflege insgesamt nichts ändert, dürften die Abwerbeprämien lediglich das Herumdoktern an Symptomen darstellen und keine langfristig positiven Auswirkungen auf die Situation der Pflege in den einzelnen Einrichtungen haben.

Dies gilt insbesondere deshalb, weil einerseits das Personal von Einrichtung A zu Einrichtung B wechselt, dafür aber Einrichtung A weniger Personal hat und durch eventuelle Zahlung von Abwerbeprämien von Einrichtung C Personal abzieht etc.

Das System der Abwerbeprämien krankt also bereits im Ansatz.

Welche Erfahrung haben Sie in ihrem Berufsalltag als Pflegekraft  mit  Abwerbeprämien gemacht?  – Wir freuen uns sehr auf Ihre Zuschriften per eMail an Post@Pflege-Liebe.de.

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