Die Pflegeausbildung soll nach einem aktuellen Referentenentwurf reformiert werden.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lehnt diesen Entwurf als ungeeignet ab. Was sind die Gründe hierfür?
Pflegeausbildung: Zwischenprüfungen und Jahreszeugnisse geplant

Der aktuelle Referentenentwurf für die Pflegeausbildung im Sinne der Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung sieht mitunter die Einführung einer verbindlichen Zwischenprüfung und Jahreszeugnisse vor.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bezeichnete dieses Ansinnen derweil als so wörtlich „abwegig“.
Nach Angabe von Verdi werden die Auszubildenden hierdurch einem ständigen Prüfungsdruck unterzogen.
Auch sollen die Bundesländer dazu in die Lage versetzt werden, mithilfe der Zwischenprüfungen eine Äquivalenz der Pflegeassistentenausbildung beziehungsweise der Pflegehelferausbildung zu erreichen.
Dadurch würden Arbeitgeber in die Lage versetzt, im Bereich der Altenpflege eine Anrechnung auf die Fachkraftquote vorzubereiten, so das Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler in einer Stellungnahme.
Auszubildende zum Abbruch der Ausbildung animieren?
Durch diesen Mechanismus könnten Auszubildende mit finanziellen Anreizen dazu verleitet werden, nach der Zwischenprüfung die Ausbildung abzubrechen, um die Lücken bei den Arbeitgebern im Bereich der Fachkraftquote kurzfristig auf legale Art und Weise zu stopfen.
Im Endeffekt könnte dies den Personalmangel im Bereich der qualifizierten Pflege sogar noch erhöhen, da hierdurch zahlreiche potenzielle Fachkräfte zum vorzeitigen Abbruch der dreijährigen Ausbildung animiert werden könnten und damit die Fachkraftquote im Bereich der dreijährig examinierten Pflegekräfte noch erhöht werden könnte.
Verdi befürchtet Verschiebung der ganzheitlich professionellen Pflege
Während examinierte Pflegekräfte zunehmend einen Fokus auf die ganzheitliche Pflege setzen, die insbesondere auch die Planung und Evaluation umfasst, sind Pflegeassistenten hauptsächlich mit der Durchführung der Grundpflege beschäftigt.
Der ganzheitliche Ansatz würde nach Ansicht von Verdi hierdurch verloren gehen.
Pflegeberuf ohne Zukunft?
Durch die Reform der Pflegeausbildung soll der Beruf insgesamt interessanter und vor allem im Hinblick auf die Durchlässigkeit der unterschiedlichen pflegerischen Professionen untereinander durchlässiger im Hinblick auf die Durchführungskompetenzen werden.
Kritiker bemängeln indes eine Schmalspurpflegeausbildung ohne inhaltlichen Tiefgang, da es hier zu einer „Verbachelorung“ der Pflegeausbildung kommt.[wysija_form id=“1″]
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