Die Digitalisierung macht auch vor der Pflege nicht halt.
Die Befürworter preisen die Zeitersparnis und damit die positiven Aspekte im Hinblick auf den Faktor Zeit an. Die Kritiker verweisen auf den Datenschutz und eine zunehmend abnehmende Tendenz im Hinblick auf das Empathievermögen.
Stellt die Digitalisierung einen Fluch oder einen Segen für die Pflege dar?
Digitalisierung in der Pflege: Chancen und Risiken

Effizientere Arbeitsweisen im Zuge eines zunehmenden Personalmangels in der Pflege, so preisen Unternehmen für digitale Pflegedokumentation ihre Produkte an.
Unbestritten kann eine Software, die darauf basierenden digitalen Lösungen wie zum Beispiel Datenabruf mittels Scan oder mobile Dateneingabe über Tablet zu einer effizienteren Arbeitsweise führen.
Gleichzeitig bedeutet dies aber auch die Möglichkeit des Diebstahls der Daten, der Manipulation und damit im Hinblick auf das Problem des Datenschutzes, einen sehr wichtigen Kritikpunkt.
Zudem kann seitens der Arbeitgeber die digitale Lösung als Konzept für die Verwaltung des zunehmenden Pflegenotstandes angepriesen werden.
Das eigentliche Problem, nämlich eine verbesserte Personalsituation wird damit argumentativ auf die lange Bank geschoben.
Empathie geht verloren
Digitale Lösungen sollen helfen, die Pflegedokumentation schneller, effizienter und einfacher zu handhaben.
Gleichzeitig ist aber auch erwiesen, dass in einer zunehmend technisierten Welt die Empathie verloren geht.
Es sollte daher der Grundsatz gelten, so viel Digitalisierung wie nötig, so wenig wie möglich. Denn eine vollständige Umstellung der Pflegedokumentation auf digitale Lösungen kann beispielsweise im Zuge eines zentralen Serverausfalls, eines Stromausfalls oder eines Virus oder einer sonstigen Malware nicht nur einen Komplettverlust der Daten bewirken, sondern im schlimmsten Fall auch zahlreiche rechtliche Konsequenzen für die Kliniken beziehungsweise Pflegeeinrichtungen nach sich ziehen.
Digitale Lösungen als Hilfsmittel willkommen
Zudem lassen sich Daten in digitaler Form auch einfacher manipulieren als Daten, die als schriftliches Dokument mit individueller Unterschrift versehen, vorliegen.
Auch wenn viele Befürworter der Digitalisierung meinen, die hier beschriebenen Sichtweisen seien ziemlich „old school“ und damit lediglich als Bremse für den Fortschritt zu verstehen, sei erwähnt, dass nicht der Fortschritt behindert werden soll, sondern das befürwortet werden soll, was Pflege ausmacht, Hinwendung zum Menschen und Betreuung im Sinne eines ganzheitlichen Pflegemodells.
Die Digitalisierung widerspricht jedoch fundamental genau diesen an die Pflege gestellten Forderungen.
Insofern dürfen eine Software und die damit verbundenen Hardwarelösungen lediglich als ergänzendes Hilfsmittel verstanden werden und nicht als nahezu Pflegeersatz.
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