Die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) ist beim Menschen in zwei Bereiche unterteilt. Der Hinterlappen, die sogenannte Neurohypophyse, findet seinen Ursprung direkt vom Gehirn her.
Der Vorderlappen, die sogenannte Adenohypophyse, stammt vom Epithel der Mundhöhle ab.
Beide Bereiche spielen für den Hormonhaushalt und damit auch für die Pflege eine wichtige Rolle.
Hypophyse: Hormonbildung im Detail

Beide Teilbereiche sondern Hormone ab.
Der Hinterlappen ist für die Bildung des Oxytocins von entscheidender Bedeutung.
Dieses fördert beim Stillen den Milchfluss und wirkt zudem Wehen anregend.
Außerdem wird im Hinterlappen das Vasopressin gebildet, das eine blutdrucksteigernde Wirkung aufweist.
Das die Urinausscheidung hemmende Adiuretin kann beim Fehlen den Diabetes insipidus auslösen.
Der Hypophysenvorderlappen ist unter anderem für das die Schilddrüse anregende Thyreotropin (TSH) wichtig.
Zudem wird das Wachstumshormon im Hypophysenvorderlappen gebildet.
Fehlt dieses, kann ein Zwergwuchs hierin seine Ursache finden.
Das für die Funktion der Epithelkörperchen wichtige Parathyreotropin wird ebenfalls im Hypophysenvorderlappen gebildet.
Das Adrenokortikotropin regt die Nebennierenrinde zu ihrer Tätigkeit an.
Auch Gonadotropine werden im Hypophysenvorderlappen gebildet.
Hierunter fällt das follikelstimulierende Hormon FSH und das luteinisierende Hormon ICSH beziehungsweise LH.
Schließlich wird im Hypophysenvorderlappen auch Prolactin gebildet.
Dieses regt die Milchproduktion während der Laktation an.
Hypophyse: Bedeutung für die Pflege und ihre Teilbereiche
Die beschriebenen Funktionen der Hirnanhangsdrüse dokumentieren, welche wichtige Bedeutung die Hypophyse für den Bereich der psychiatrischen und onkologischen Pflege aufweist.
Eine Funktionsstörung beziehungsweise eine Hemmung der Hormonbildung kann mitunter für die betroffene Frauen gravierende gesundheitliche Auswirkungen aufweisen.
Im Bereich der Pflege wird in der Ausbildung sowohl in der Anatomie und Physiologie wie auch im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe die Bildung der Hormone gelehrt.
Im späteren Berufsleben verblassen diese Erkenntnisse jedoch je nach Tätigkeitsfeld zunehmend.
Dies gilt insbesondere dann, wenn keine Berufstätigkeit im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe beziehungsweise im Bereich der Endokrinologie ausgeübt wird.
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Wiederholung der Ausbildungsinhalte hilft Pflegeprobleme zu erkennen
Deshalb ist es wichtig, sich die einzelnen Hormonbildungsprozesse zu vergegenwärtigen.
Insbesondere auch im Bereich der Inneren Medizin und im Bereich der Psychiatrie spielt dies eine große Rolle.
So kann beispielsweise ein gestörter Thyreotropin-Haushalt bei einem zu niedrigen Wert eine sekundäre Hypothyreose verursachen, während beispielsweise eine tumorbedingte Überproduktion zu einer Hyperthyreose werden kann. Letztlich hilft die Wiederholung der Ausbildungsinhalte zum Bereich Hypophyse etwaige Pflegeprobleme zu erkennen, die mitunter eine hormonelle Ursache haben. Betroffen sind somit neben der Gynäkologie, der Endokrinologie im speziellen vor allem auch die Bereiche Psychiatrie, Onkologie, Innere Medizin im allgemeinen aber auch die Urologie.
Welche Erfahrung haben Sie in ihrem Berufsalltag mit der Hypophyse im Zusammenhang mit der Pflege gemacht? – Wir freuen uns sehr auf Ihre Zuschriften per eMail an Post@Pflege-Liebe.de.
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