Wenn Politik auch das Thema Gesundheit und Pflege zu sprechen kommt, dann wird vielfach die Krankenschwester als das Paradebeispiel herangezogen. (Ein Kommentar von Stephan Frey)
Letztlich lässt sich mit dem Thema eine Menge Aufmerksamkeit gewinnen, so der Grundgedanke zahlreicher Vertreter der Politik.
Der neueste Vorstoß in dieser Hinsicht stammt von der innenpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Kordula Schulz-Asche. Was hat es damit auf sich?
Grüne: Umbenennung des Gesundheitsministeriums verlangt

Schulz-Asche fordert aufgrund der gesellschaftlichen Bedeutung der Pflege eine Umbenennung des Bundesgesundheitsministeriums im „Ministerium für Gesundheit und Pflege“.
Zudem fordert die Bundestagsfraktion der Grünen eine deutliche Ausweitung des Sofortprogramms für die Pflege.
So soll nach Ansicht der pflege-politischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion die Finanzierung von jeweils 25.000 zusätzlichen Fachkraftstellen für den Bereich der Kranken-und Altenpflege möglich sein.
Was wie bereits zahlreiche andere Politiker auch Frau Schulz-Asche hierbei außer Acht lässt, ist die Tatsache, dass der Markt für examinierte Pflegekräfte nahezu leer gefegt ist.
Der Nachwuchs deckt den zunehmenden Bedarf aufgrund des demografischen Wandels schon längst nicht mehr.
Die Lücke zwischen zur Verfügung stehenden Pflegekräften und den zu Pflegenden wird immer größer.
Deshalb wird die Finanzierung von 25.000 zusätzlichen Fachkraftstellen zwar auf dem Papier ein schönes Bild abgeben, besetzt werden die so geschaffenen Stellen jedoch damit nicht.
Wenn Politik pflegerische Nebelkerzen zündet
Bereits jetzt sieht es vielfach so aus, dass ausgeschriebene Stellen im Bereich der Alten-und Krankenpflege im Durchschnitt drei Monate lang nicht besetzt werden können.
Bei der Schaffung von 25.000 zusätzlichen Stellen dürfte die Spannbreite der unbesetzten Stellen um ein Vielfaches größer werden. Insofern mag das Ansinnen der pflege-politischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion durchaus ernst gemeint sein, und auch ein tatsächlicher Appell an die anderen Parteien darstellen, der Pflege mehr Zuwendung zu schenken, die Problematik im Hinblick auf den Pflegenotstand löst dieser Vorschlag jedoch keineswegs.
Statt ständig mit neuen in den Raum geworfenen Zahlen um sich zu werfen, sollte die Politik innovative Konzepte entwickeln, damit dem demografischen Wandel begegnet werden kann und damit sich junge Leute wieder für den Pflegeberuf interessieren.
So wächst indes die Enttäuschung bei den im Dienst stehenden Pflegekräften umso mehr, da die Vorhaben der Politik sich allesamt als Nebelkerzen entpuppen.
Welche Erfahrung haben Sie in ihrem Berufsalltag als Pflegekraft mit politischen Versprechungen in Bezug auf die Pflege gemacht? – Wir freuen uns sehr auf Ihre Zuschriften per eMail an Post@Pflege-Liebe.de.
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