Senioren Wohngemeinschaft

Senioren Wohngemeinschaft
Senioren Wohngemeinschaft

Die Alten-WG: eine neue, immer beliebtere Wohnform

In den sechziger und siebziger Jahren waren es die Kommunen, die sich als völlig neue Wohn- und Lebensform etablierten. Heute kehren sie wieder – aber nicht mehr für die Hippies, sondern für alte Menschen. Mit der neuen Art des Zusammen-Wohnens können sich viele anfreunden.

Gegenseitige Hilfe im Alter

Geteilt geht alles leichter, und zusammen ist man weniger allein, hat uns ein charmanter französischer Film einmal beigebracht. Den Gedanken hatten wohl auch die Pioniere der ersten Senioren-WGs. Seitdem hat sich diese Wohnform durchaus etabliert, auch Wohnungsgenossenschaften helfen bei Planung und Betrieb einer solchen WG vielfach schon tatkräftig mit.

Worum es den Pionieren vor allem ging, war eine neue Wohnform für Senioren zu finden, bei der einerseits keine Gefahr der Vereinsamung besteht, andererseits aber auch genug Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten für Einzelne und für Paare bestehen. Die aufwändigen Dinge werden dabei geteilt – zumeist die Küche und die Reinigung der gemeinsam genutzten Bereiche, vielfach auch noch mehr. In vielen WGs wird auch gemeinsam gekocht, manchmal sogar die Wäsche zusammen gewaschen und aufgehängt. Durch die Verteilung auf mehrere Personen sind die Haushaltspflichten für den Einzelnen wesentlich geringer und weniger beschwerlich – schon allein dieses Argument spricht wirklich für sich.

Der wichtigste Gedanke ist aber die gegenseitige Hilfe. Soweit man kann, pflegt man sich in vielen WGs auch gegenseitig. Wenn nicht ein schwieriger Pflegebedarf eintritt, bleibt man in der WG im vertrauten Umfeld unter den vertrauten Menschen – was Pflege sehr viel näher, angenehmer und weniger beängstigend macht. Man unterstützt und tröstet sich auch gegenseitig, ist füreinander da, als verschworene Gemeinschaft. So wenigstens der Grundgedanke.

Sind Senioren-WGs wirklich eine Alternative zum betreuten Wohnen?

Sie werden gerne als solche angesehen, aber so ganz stimmt das nicht. Es gibt durchaus einige Punkte, die man bei der Senioren-WG bedenken muss. Als erstes steht schon der Kapitalbedarf im Raum: Jeder, der sich beteiligen will, muss durchaus eine ansehnliche Menge Kapital mitbringen, viele WGs sind nur für wirklich finanziell besser gestellte leistbar.

Die andere Seite ist natürlich das Umfeld, und ob man tatsächlich mit den anderen WG-Bewohnern in jeder Lebenslage zurecht kommt, und sich auf ein so enges Vertrauensverhältnis einlassen kann oder will. Gerade dieses Vertrauensverhältnis ist der entscheidende Punkt für das Gelingen einer solchen Wohngemeinschaft.

Was es dabei auch noch zu bedenken gibt: die Verwaltung einer Senioren-WG bedeutet einen nicht geringen bürokratischen Aufwand. Es muss immer jemand da sein, der dafür noch fit genug, einigermaßen kundig und auch willens ist. Das kann mit der Zeit schwierig werden.

Beim Betreuten Wohnen fallen diese Bedenken für den Einzelnen vollkommen weg. Auch dort gibt es ein gesellschaftliches Umfeld, das man sich allerdings nicht aussuchen kann. Immerhin besteht aber auch die Möglichkeit, entsprechend Kontakte zu finden und zu pflegen, und ein beinahe ebenso tiefes Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Senioren-WG errichten

Wer plant, seinen Lebensabend in einer Senioren-WG zu verbringen, sollte möglichst frühzeitig mit der Planung und der Organisation beginnen. Bis alles so weit fertig ist, dass die Bewohner tatsächlich einziehen können, können durchaus auch Jahre vergehen. Immerhin ist es aber – wenigstens für einige – eine interessante Alternative zum Wohnen im Alter.

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