Einer aktuellen Umfrage von DocCheck Research, im Auftrag der Paul Hartmann AG zufolge würden zahlreiche Pflegekräfte ihren Beruf am liebsten aufgeben.
Was sind die Gründe?
Umfrage: Personalmangel sorgt für berufliche Ausstiegsgedanken

In der online durchgeführten Befragung unter 300 Pflegekräften kam als Ergebnis heraus, dass zahlreiche Pflegekräfte trotz persönlich hohem Einsatz ihre Tätigkeit als Pflegekraft am liebsten aufgeben würden.
Das „am liebsten“ bezieht sich hierbei jedoch nicht darauf, dass sie ihrer Tätigkeit aus freien Stücken den Rückenkern wollen, sondern basiert einzig und allein auf der beruflichen Situation.
72 Prozent der Befragten gaben als Grund für einen möglichen Ausstieg aus dem Beruf den dauerhaften Personalmangel an.
Die nahezu durchweg hohe Arbeitsbelastung wurde von 57 Prozent als Grund dafür angegeben, dem Beruf möglicherweise nicht mehr ausüben zu wollen.
Lediglich 35 Prozent der Befragten würden den Beruf der Pflegekraft erneut ergreifen.
32 Prozent der Befragten würden anderen Personen empfehlen ebenfalls Pflegekraft zu werden.
Trotz der Umfrageergebnisse übt nahezu die Hälfte der befragten Pflegekräfte ihren Beruf grundsätzlich gerne beziehungsweise sehr gerne aus.
Allerdings sollten die Ergebnisse bei den politischen Entscheidungsträgern die Alarmglocken klingeln lassen.
Denn es gibt Studien, die nicht auf Umfragen basieren, die eine durchschnittliche Verweildauer von Pflegekräften von etwa fünf Jahren im Beruf darlegen.
Politik muss endlich nachhaltig handeln
Angesichts der derzeitigen eklatanten Personalsituation im Bereich der Pflege und des gleichzeitig weiter um sich greifenden demografischen Wandels mit einer deutlichen Zunahme an Pflegebedürftigen verschärft die Situation zukünftig dramatisch.
Wenn es die Politik nicht schafft, innerhalb der nun laufenden Wahlperiode ein Mittel zu finden, den Pflegenotstand aktiv zu bekämpfen und dem Beruf insgesamt attraktiver zu machen, dann dürfte es in Deutschland zukünftig nicht nur ein Pflegenotstand geben, sondern sämtliche Pflegebedürftigen könnten zukünftig Probleme haben, jemanden zu finden, der sie versorgt.
Konzertierte Aktion von Politik, Forschung und Wirtschaft notwendig
Was dramatisch klingt, kann, wenn sich die derzeitige Situation so weiter verfestigt tatsächlich in einigen Jahrzehnten der Fall sein.
Es ist daher Aufgabe der Politik, in Zusammenarbeit mit Pflegefachverbänden, der Wirtschaft, Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen aus dem Bereich der Pflege konkrete Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, um den Pflegenotstand und damit auch der Situation der in der Pflege tätigen positiv zu begegnen.
Tragen Sie sich als Pflegekraft mit dem Gedanken aus dem Beruf auszusteigen? – Wir freuen uns sehr auf Ihre Zuschriften per eMail an Post@Pflege-Liebe.de.
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